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„Erleuchtete“ Malerei im Kreishaus

Monika Ratering zeigt in Nordhorn Bilder „Zwischen Wasser und Land“

 

Mit einem kraftvollen Feuerwerk jubilierender Farbenpracht feiert die Malerin Monika Ratering die Schönheit der Natur. Ihre faszinierende Ausstellung „Zwischen Wasser und Land“ ist bis zum (…) zu sehen. 

 

Der Besucher trifft in dieser sehenswerten Ausstellung auf expressive Landschaften, die in hellen Farben und voller Leuchtkraft strahlen und sich aus schwungvoll und großzügig komponierter Formgebung bilden. Das alles macht Lust auf die Natur und fesselt als eine emotiv berührende Malerei, die den Betrachter vor allem als sinnliches Erlebnis und weniger als intellektuelle Denkaufgabe erreicht.

 

Die 1959 in Nordhorn geborene und seit 1991 in Berlin lebende Monika Ratering ist unter den Grafschafter Kunstfreunden keine Unbekannte mehr. Bereits 2003 gab sie mit einer herausragenden Ausstellung im Kreishaus ihr Debüt in der alten Heimat und hinterließ mit ihren Landschaftsbildern nachhaltige Eindrücke. Schon damals bewies Monika Ratering: Sie hat in der Tradition der Landschaftsmalerei mit ihren poetischen wie aufwühlenden und kraftvollen, atmosphärisch dichten Bildern über die Natur und ihre Phänomene eine eigene überzeugende Formensprache und ästhetische Sicht auf die Welt gefunden und versteht es, mit narrativer Kraft und ästhetischer Qualität die Schönheit wie die Bedrohung der Natur zu thematisieren. 

 

Wie vor acht Jahren präsentiert sie auch diesmal wieder groß- und kleinformatige Bildwelten aus Landschaft und Natur. Raterings Stärke ist der große Wurf auf großen Flächen, weniger das Detailmotiv wie Blumenblüten im kleinen Bild. Bestechend in Farbkraft und Kompositionsdynamik sind vor allem ihre großen Formate.

 

Aus Ölmalereien des Bildzyklusses „Ganges“ wie „Krishna’s Hiding Place von 2007, „Varanasi“ („2006), „Ganga“ (2011) oder „Monsun“ (2007) spricht eine ansteckende Fröhlichkeit, Lebendigkeit und Unbeschwernis, deren sich der Betrachter nur schwer entziehen kann. In einem groben und sattem Duktus und in freier malerischer Geste bringt sie organisch abgeleitete Form- und aufregende Farbqualitäten auf die große Leinwand und schafft in vibrierender atmosphärischer Dichte verschiedene Stimmungen zwischen Wasser und Land. Hier liegt das flirrend-strahlende Licht indisch mystischer Erleuchtung über einer sich in harmonischer Balance wiegenden Landschaft in hellen Gelb-, Blau-, Grün und Erdtönen, dort lässt eine wilde und unberechenbare Natur den Monsun mit Sturm und Starkregen über das Land fegen. In den farblich von Nachtblau dominierten Gemälden „Divali II“ (2007) oder „Divali III“ (2008) verdichten sich dagegen im schroffen wie hochästhetischen Kontrast zu hellen Rot- und Gelbqualitäten nahezu bedrohliche Impressionen, die aber dennoch die magische Anziehungskraft großer Kräfte ausstrahlen.

 

Trotz aller ernüchternden Realität einer globalen Umweltzerstörung spricht aus Raterings Malerei eine existenziell optimistische Grundhaltung, ohne dass sich die Künstlerin dabei bildnerisch auf gängige Klischees einließe oder interpretatorisch laut appelliert. Wenn Monika Ratering die Kraft, Größe und Einzigartigkeit der Natur in ihrem Werk ästhetisch überhöht und nahezu plakativ über die Strahl- und Leuchtkraft hoffnungsvoll die Metaphysik einer universellen Schöpfung anklingen lässt, dann macht sie allein auf dem bildnerischen Weg einer „erleuchteten“ Malerei deutlich, welcher immense Verlust durch ein fortschreitende Zerstörung von Natur und Umwelt für den Menschen auf dem Spiel steht. Hingehen! 

Grafschafter Nachrichten, September 2011

zum Artikel >

Kreishaus Grafschaft Bentheim

Nordhorn

THOMAS KRIEGISCH in den Grafschafter Nachrichten

zur Ausstellung von Monika Ratering

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